Der Zerfall der bisherigen Exekutive an der ÖH Uni Wien zeigt: So wie es bis jetzt war, so kann es nicht mehr weitergehen.
Während an vielen Hochschulen eine parteiunabhängige Liste existiert, gibt es an der Hochschulvertretung der Universität Wien keine einzige Liste, die finanziell und ideologisch unabhängig von allen politischen Parteien ist.
Auch inhaltlich gibt es einiges zu kritisieren: Wenn scheinbar radikale, aber effektiv wirkungslose Symbolpolitik es oft verhindert, konstruktive und praktikable Lösungen zu finden, und wenn das ideologische Bekenntnis oft mehr zählt als die konkrete Arbeit, ist es schwierig bis unmöglich, dass die ÖH auch tatsächlich eine wirkungsvolle Interessensvertretung darstellt. Doch nicht nur die bisherige Exekutive, sondern auch die bisherigen oppositionellen Fraktionen sind keine zufriedenstellende Lösung: Abgesehen davon, dass sie ebenfalls an eine Partei gebunden sind, würden sie bewirken, dass Studium und Forschung noch mehr dem Einfluss der Privatwirtschaft unterworfen werden.
Aus diesen und weiteren Gründen haben wir uns zusammengefunden, um den bisherigen Zuständen innerhalb der Universitätsvertretung ein Ende zu setzen und mit einer unabhängigen Fachschaftsliste an der Universität Wien zu kandidieren.
Wir kommen aus unterschiedlichen Studienrichtungen und aus unterschiedlichen weltanschaulichen Hintergründen, aber wir sind geeint im Einsatz für eine Hochschulvertretung, die sich vor allem für die gemeinsamen Interessen der Studierenden einsetzt. Wir wollen keine abgehobene Funktionselite sein, sondern ein Zusammenschluss von Menschen aus der Basis, die teilweise viel Erfahrung aus der Arbeit in ihren eigenen Studienvertretungen und anderen Hochschulen mitbringen und auch weiterhin in ihren Studienvertretungen mitwirken wollen. Wir arbeiten nicht aus Aussicht auf eine Parteikarriere mit, sondern aus Freude am Miteinander und aus der Motivation, die Zustände für alle gegenwärtigen und zukünftigen Studierenden zum Besseren zu wenden.